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Neue Farbe, neue Hülle?

29.08.2019

Energie sparen – Nur streichen oder die Fassade gleich auch dämmen? Was sich wann lohnen kann, zeigt ein neues Online-Tool.

Meist hat eine neu gestrichene Fassade einen positiven Einfluss auf das Erscheinungsbild eines Hauses. Wer sich fürs Steichen entscheidet, sollte sich aber auch überlegen, ob die Fassade nicht gleich grundlegend energetisch verbessert werden könnte. Die Handwerker wären vor Ort, ein Gerüst wird ohnehin aufgestellt, und mit viel mehr Dreck muss man wegen der Arbeiten an einer Aussenwärmedämmung auch nicht rechnen. Eigentlich spricht also alles dafür, oder doch nicht? Was den finanziellen Mehraufwand und die Energieeinsparungen betrifft, kann ein einfacher Online-Vergleich einen ersten Überblick vermitteln.

Mit dem Tool «Dämmen statt malen » unter www.dämmen-statt-malen.ch ist ein Vergleich von Fassadenanstrichen mit verschiedenen Dämmoptionen möglich. Gedacht ist das Instrument für Fachleute aus dem Fassadenbaugewerbe. Aber auch Eigentümer erhalten einen guten ersten Eindruck, was die Wärmedämmoptionen ihrer Liegenschaft angeht.

Mit wenigen Klicks zur Hüllensanierung

Mit wenigen Angaben zu Alter und Grösse kann das eigene Haus im Online-Tool erfasst werden. Aus sieben verschiedenen Kategorien kann die Bauart ausgewählt werden. Vereinfacht wird dies anhand verschiedener Typenbilder. Basierend auf diesen Angaben wird für den neuen Fassadenanstrich eine erste Kostenschätzung ausgegeben.

Unter dem Reiter «Dämmen» wird nun der Fassadentyp gewählt. Soll es eine verputzte Aussenwärmedämmung, eine hinterlüftete Fassade oder ein Dämmputz sein? Letzteres kommt insbesondere bei denkmalgeschützten Bauten zur Anwendung. Neben der Wahl der Oberfläche ist primär die Wahl des eigentlichen Dämmmaterials spannend. Hier kann aufgrund von Lebensdauer, Investition und Dämmstärke das geeignetste Material ausgewählt werden. Zur entsprechenden Wahl werden gleich auch Angaben über Brand- und Schalleigenschaften, Diffusionswiderstand und Entsorgung angezeigt. Selbstverständlich darf auch hier ein erstes Preisetikett nicht fehlen.

Für hinterlüftete Fassaden besteht die Möglichkeit, eine fassadenintegrierte Photovoltaikanlage einrechnen zu lassen. In der Auswertung werden die Jahreskosten eines Fassadenanstrichs mit denjenigen der gewählten Aussenwärmedämmung verglichen. Dabei spielen die Investitionskosten, die Energieeinsparungen sowie Fördergelder und Steuereinsparungen eine entscheidende Rolle. Je nach Objekt und gewählter Aussendämmung liegen die Jahreskosten für den Anstrich oder die Dämmung tiefer. Ein Bildpaar einer erfolgreichen Erneuerung animiert dazu, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dank der Auflistung aller relevanten Parameter kann der Nutzer seine Berechnung nochmals justieren oder einzelne Annahmen aus dem Tool den effektiven Gegebenheiten anpassen.

Jetzt erneuern?

Auch wenn im automatisch erstellten Bericht alle Angaben vorhanden sind, um mit der Erneuerung der Fassade zu beginnen, benötigt es dann schon noch etwas mehr. Sicher sollte eine konkrete Offerte für das Objekt eingeholt werden. Für einen seriösen Preisvergleich im Idealfall auch eine zweite und vielleicht eine dritte. Ebenfalls abzuklären gilt es, inwieweit eine Baubewilligung für die geplanten Massnahmen notwendig ist.

Für all diejenigen, die auf den Geschmack gekommen sind und ihr Erneuerungskonzept um eine Dacherneuerung oder einzelne Gebäudetechnikkomponenten erweitern möchten, bietet sich das Online-Tool www.evalo.ch an. Für eine Fachberatung wenden Sie sich an einen Energieberater, oder ziehen Sie einen GEAK-Experten bei.

Dämmen statt malen
SCREENSHOT WWW.DÄMMEN-STATT-MALEN.CH

Dämmen statt malen

Im Auftrag von EnergieSchweiz hat der EnergieCluster, zusammen mit Branchenvertretern, das Tool «Dämmen statt malen» entwickelt. Mittels weniger Klicks lässt sich ein neuer Fassadenanstrich mit einer energetischen Gebäudehüllenerneuerung vergleichen. Das Tool eignet sich für Fachleute in der Beratung und für Laien zur Abschätzung der Investitionen und der Energieeinsparungen.